SZ: Wolfram Eisold ist vernarrt in die Mühle

24.11.2008

Von Anja Weber Über der Rathewalder Mühle im Tal des Grünbaches liegt ein wildromantischer Zauber. Verschiedene kleinere und größere Gebäude gehören zu dem Ensemble. Jedes hat seine eigene Geschichte. Das fasziniert offenbar auch Wolfram Eisold.Seine Neujahrswanderung im Jahre 1997 führte ihn durch das idyllische Tal des Grünbaches, vorbei an der Rathewalder Mühle.„Ich war von dem Areal begeistert, regelrecht vernarrt. Allerdings habe ich damals nicht gedacht, dass ich es einmal kaufen werde“, sagt Wolfram Eisold. Das ist inzwischen schon einige Zeit her.Seit vier Jahren ist er Besitzer der Rathewalder Mühle. Zu tun hat er reichlich. Schreitet er durch das enge Tal, fallen ihm immer neue Ideen ein, was auf dem Gelände noch alles möglich wäre. Und sicherlich gehört etwas Vernarrtheit und viel Enthusiasmus dazu, das zum Teil unwegsame Gelände in der engen Schlucht wieder komplett instand zu setzen. „Meine Um- und Ausbauten müssen unter naturschutzrechtlichen und denkmalschützerischen Aspekten erfolgen“, sagt Eisold. Das hat er vorher gewusst und sieht es eher als Chance, das einmalige Ensemble fast naturgetreu wieder herzurichten. Nach dem Kauf konnte er aber nicht sofort loslegen. Zuerst habe man das gesamte Gelände einmal entrümpeln müssen. Danach wurde der Biergarten eingerichtet, um sich als Ausflugsgaststätte wieder ins Gespräch zu bringen. Auf Kundschaft brauchte er nach eigenen Angaben nicht lange zu warten. Viele Touristen nutzen den Weg, der an der Rathewalder Mühle den Grünbach entlang in Richtung Amselfall verläuft. Und Wolfram Eisold sorgt mit seiner Familie für die Stärkung mit einem Mühlenkessel und frisch geräucherten Forellen aus dem Bach vor dem Haus. Auch die Gaststube mit den 50 Plätzen hat er inzwischen schon renoviert. Aber es gehe langsam voran, sagt er. „Ich mache hier vieles selbst, um Geld zu sparen. Kredite gibt es dafür keine. Ab und zu bekomme ich Hilfe von meinen Söhnen oder von Bekannten“, sagt er. Das Grundstück selbst besteht eigentlich aus vier Mühlen, die dem Sägen von Holz und dem Mahlen von Getreide dienten. Von einigen sind nur noch Teile übrig. Schon fast eine architektonische Rarität auf dem Gelände ist die kleine Bergkirche oberhalb der Gaststätte. Sie wurde in den Fels hineingetrieben, verfügt über zwei Etagen mit einer Nutzfläche von etwa 24 Quadratmetern. Das Gebäude wird wieder instand gesetzt, samt der Glocke und dem Uhrwerk. Einen Verwendungszweck hat Wolfram Eisold für die Kirche allerdings noch nicht. Aber vielleicht findet den ja seine Tochter Sophia. Sie hilft im Unternehmen mit. „Ich würde den Komplex dann gern selbst einmal übernehmen. Deshalb helfe ich mit, wo ich kann“, sagt sie. Ihr Vater hat unterdessen schon wieder neue Pläne im Kopf. Er hat eine wasserrechtliche Genehmigung in der Tasche. Mit deren Hilfe will er nächstes Jahr eigenen Strom für die Gaststätte erzeugen. Einen Turbinenanlage habe er schon. Und ausreichend Wasser gibt es in den fünf Teichen, die sich in dem Areal befinden, auch.

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