Die herbstliche Kühle zog durch das Tal des Grünbachs – doch im Gastraum der Rathewalder Mühle knisterte das Feuer im Kaminofen und sorgte für eine mollige Wärme. Der Liedermacher und Songpoet Wolfgang Gerbig (Kurzform WOGER) war für diesen Abend extra aus dem 740 Kilometer entfernten Ort Staufen nach Sachsen angereist und sang, spielte und redete sich in die Herzen der Zuhörer.
Auch wenn die Anzahl der Gäste diesmal eher auf ein Wohnzimmerkonzert schließen ließ, so spielte WOGER dennoch sein knapp zweistündiges Soloprogramm mit Leib und Seele und einem ständigen Lächeln auf seinen Lippen.
Wer unter einem Liedermacherkonzert nur die klassische Gesang-Gitarren-Kombination versteht, dem zeigte der Songpoet an jenem Abend, dass es auch anders geht. Denn neben seiner Stimme, Mundharmonika und drei verschiedenen Gitarren spielte WOGER mit seinem linken Fuß einen Schellenkranz, während er mit seinem rechten Fuß abwechselnd Bass Drum und Loop Station betätigte. Mit Hilfe dieser Technik konnte WOGER alleine im Duett singen und sich von Synthesizern und diversen Rhythmen begleiten lassen. Das ist Liedermaching 2.0 in komplexester Form!
Die Texte seiner Lieder waren so vielfältig wie die musikalische Umsetzung. WOGER sang über aktuelle Themen wie Politik und Flüchtlingsproblematik, über historische Themen der alten Ritter von Staufen, aber auch über alltägliche Situationen und das Mensch sein / menschlich sein im Allgemeinen.